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Eine der Haupterkrankungen der Zähne ist die Karies. Sie entsteht durch Bakterien, die sich auf den Zähnen im Zahnbelag ansammeln. Dort nehmen diese Bakterien Nahrung auf (Zucker !), verdauen diese und platzieren ihre Ausscheidungen auf deinen Zähnen ! Diese Ausscheidungen bestehen u.a. aus Säure, die dann Löcher in den Zahnschmelz ätzt und so immer weiter in den Zahn eindringt. Der Zahn „verfault“, und irgendwann meldet sich der Zahnnerv mit den unbeliebten Zahnschmerzen und signalisiert uns, dass es nun allerhöchste Zeit ist, etwas zu unternehmen !

Wenn der so entstandene Defekt (das „Loch“) nicht schon zu groß geworden ist, kann man ihn mit einer Zahnfüllung reparieren. Hierbei kann der Zahnarzt mit verschiedenen Materialien arbeiten. „State of the art“ ist hierbei die adhäsiv befestigte, mehrschichtige Kompositfuellung. Das bedeutet, die Karies wird punktgenau entfernt. Dann wird der entstandene, nun gesäuberte und bakterienfreie Defekt mit einem sogenannten Kompositmaterial so aufgefüllt, dass der Zahn wieder seine ursprüngliche Form erhält.

Arten von Zahnfüllungen:

Ein modernes Komposit-Füllungsmaterial besteht zum grössten Teil aus hochfesten, keramischen Fuellkoerpern, welche in einer Matrix aus Kunstharz eingebettet sind. Dieses wird in mehreren Schichten, die farblich individuell gestaltet werden können, über die gesamte Kontaktfläche in den Zahn hineingeklebt („total etch bonding“). So ist es möglich, den Zahn durch die Füllung biokompatibel und ästhetisch wiederherzustellen.

Warum entstehen für diese Art Zahnfüllungen nun Mehrkosten ?

Bei jeder Sache gibt es immer Vor- und Nachteile.
Vorteile der Kompositfüllungen sind:
1) das minimal-invasive Vorgehen, es werden nur die kariösen Anteile des Zahnes entfernt;
2) das 100% biokompatible Material.
3) Die Füllung kann durch Schichtung mehrerer Farben exakt an den Zahn angepasst werden und ist somit ästhetisch sehr vorteilhaft.
4) Die Verklebung über die gesamte Kontaktfläche des Defektes ermöglicht auch die Wiederherstellung grösserer Defekte, die mit Standardmaterialien so nicht mehr möglich wäre.
5) Solche Füllungen haben eine höhere Lebensdauer im Mund, d.h. sie müssen nicht so oft wieder ausgewechselt werden.

Nachteile von Kompositfuellungen sind:
1) deutlich teurere Materialien und
2) durch mehr erforderliche Arbeitsschritte ein erhöhter Zeitaufwand.

Dieser zeitliche und finanzielle Mehraufwand wird von den Krankenkassen nur in äußerst seltenen Fällen übernommen, zum Beispiel bei einer Amalgamunverträglichkeit. Hierbei reicht leider die Angabe des Patienten nicht aus, sondern es muss sich um eine ärztlich getestete und bescheinigte Allergie handeln. Diese kommt allerdings nur sehr selten vor.

Das von den Kassen erstattete Standardmaterial ist daher in den meisten Fällen nach wie vor Amalgam für den Seitenzahnbereich, und ein „zahnfarbenes“ Material für den Frontzahnbereich. Amalgam ist eine Kombination aus verschiedenen metallischen Pulvern, welche mit Quecksilber als Flüssigkeit angemischt wird. Die Differenzkosten für den Mehraufwand bei hochwertigen Füllungen muss der Patient selbst tragen.